By Jakob Maurer
Als Folge der gemeinsamen Session bei der EAA in Rom erreichte uns eine kurzfristige Einladung in die Slowakei – ein Teil des UBC-Teams nahm sich sofort Urlaub und war nur einen Tag später dorthin unterwegs: Ca. 165 km von Asparn/Schletz, d.h. lt. Google Maps zu Fuß ca. 40 h, mit dem Auto ca. 3 h entfernt befindet sich die Fundstelle Vráble-Veľké Lehemby. Auch für das frühe Neolithikum ist dies eine Distanz, über die direkte Kontakte prinzipiell durchaus möglich wären.
Vráble-Veľké Lehemby wurde 2009 entdeckt, und wird seit damals unter der Leitung von Ivan Cheben und Martin Furholt durch ein Team der Slowakischen Akademie der Wissenschaften und der Universität Kiel erforscht. Parallelen zu Asparn/Schletz sind nicht von der Hand zu weisen: Ausgedehnte Siedlungsgelände, späte Bandkeramik – und Grabenanlagen mit zahlreichen menschlichen Skeletten! Bei einem genaueren Blick zeigen sich aber auch klare Unterschiede zwischen den beiden Fundstellen, weshalb der direkte Austausch der beteiligten Forscher*innen sehr spannend ist. Inhaltlich wollen wir gar nicht ins Detail gehen, sondern nur auf eine Presseaussendung des Vorjahres verweisen: https://www.uni-kiel.de/de/detailansicht/news/003-kopflose-skelette
Für die heurige Grabungskampagne rechneten die Kolleg*innen nur mehr mit wenigen Individuen – was sie tatsächlich aufgedeckt haben zeigten sie uns ausführlich vor Ort und werden sie beizeiten selbst publizieren. Wir bestaunten jedenfalls nicht nur die sorgfältige Dokumentation inklusive umfassender Beprobungsstrategie für naturwissenschaftliche Analysen.
Herzlichen Dank für die Einladung und weiterhin alles Gute für die Erforschung dieser wichtigen „Nachbarfundstelle“!